Die vom Colonia Kochkunstverein und Gasteria von 1884 e.V. bereits seit 1948 ins Leben gerufene Talentschmiede, die Kölner Stadtmeisterschaft, stellte auch im Jahr 2023 wieder ein exzellentes Forum für die Förderung von Nachwuchsköchen*innen auf hochkarätigem Niveau dar.
Anfang des Jahres suchte der CKV nach einem geeigneten Austragungsort für den praktischen Teil der 75. Kölner Stadtmeisterschaft und stimmte sich kurzerhand aufgrund der guten
Beziehungen zu Lutz Wingerath, Chef der Kölner Sportstätten GmbH, ab.
Die Entscheidung fiel auf das RheinEnergieSTADION.
Für die Teilnehmer*innen stand dann jedoch eine weitere Hürde im Rahmen des anspruchsvollen Wettkampfs bevor: die Küche befindet sich im westlichen Erdgeschoss des
Stadions, das 4-Gang Menü musste im Zweiten Obergeschoss im Nordteil des Stadions angerichtet werden, was einen Transport der Gerichte in 90 Grad vorgewärmten Wärmewagen
voraussetzte. Logistisch gar nicht so einfach – man hätte fast überlegen können, den Wettbewerb auf Restaurantfachleute auszuweiten.
10 Sieger gab es im theoretischen Teil, die dann zur Praxis zugelassen worden sind.
Der diesjährige Warenkorb mit seinen Pflichtkomponenten war für die Kreation des zu kochenden 4-Gang Menus für die leider krankheitsbedingt dann nur sechs Teilnehmenden mal
wieder ein große Herausforderung:
Ochsenbäckchen, Skrei, Hähnchenbrust, Wirsing, Feldsalat Boskop Äpfel, Mangos und Rübensirup galt es zu verarbeiten.
Die Jury hatte aber noch eine extra Challenge eingebaut: in einem der 4 Gänge sollte frische Rote Beete verarbeitet werden, was in Bezug auf Kreativität, Geschmack und Aussehen gesondert bewertet wurde.
Skrei Sous vide gegart mit Rote Beete Mousse und Reis „mal anders“ war der Zwischengang von Simon Lein aus dem Hotel-Restaurant Wißkirchen in Odenthal dem Gewinner der 75.
Kölner Stadtmeisterschaft.
Der 22-jährige Auszubildende im dritten Lehrjahr hatte einige kulinarische Überraschungen im Gepäck, da er sich optimal auf den praktischen Wettbewerb
vorbereitet hatte. Nicht nur das Rote Beete Mousse im Zwischengang war eine ganz besondere Kreation, auch im Dessert bewies er mit einem Eis aus Rübenkraut und der beim Genießen
entstehenden Vorstellung in Meckenheimer Zuckerrübenfelder zu beißen, hervorragende Kochkünste.
Sichtlich stolz nahm er den SELGROS-Wanderpokal nebst Urkunde und zahlreichen weiteren Preisen entgegen. „Jetzt heißt es erst einmal die Abschlussprüfung im Mai dieses Jahres zu
bestehen und dann habe ich meinem Küchenchef versprochen, mindestens sechs Monate noch im Betrieb weiterzuarbeiten, bevor ich dann mein Wissen und Können in Hamburg oder am
Bodensee vertiefen möchte“, so der diesjährige Stadtmeister auf die Frage nach seinem zukünftigen Vorhaben im weiteren Berufsleben.
Den zweiten Platz erkämpfte Jerome Kalisch von der Bayer Gastronomie GmbH und der dritte Platz ging an Jiale Xu vom Dorint Hotel Düren.
Die Teilnahme an dieser sehr aufwendigen – insbesondere auch der IHK-Gesellenprüfung eng angelehnte – Meisterschaft ist heute ein bedeutendes Sprungbrett unseres Nachwuchses in den Beruf der Köchin und des Kochs. Man erlangt die Befähigung einen weiteren Schritt nach vorne zu gehen und die Chance zu haben für das nationale und internationale Parkett vorbereitet zu werden und letztendlich dies für eine aufstrebende und ambitionierte Karriere zu nutzen.
Hier finden Sie Pressemeldungen zur Stadtmeisterschaft:
Verband der Köche Deutschland
Kölner Stadtanzeiger:
Kölnische Rundschau:
Fotos: CKV / Joachim Badura -Fotos frei nutzbar